Ich veröffentliche auf Substack

Auf der Plattform Substack gibt es nun regelmäßig literarische Beiträge von mir zu lesen.

Sie können mich dort kostenfrei abonnieren. Oder (noch besser): gegen Gebühr, dann erhalten Sie zusätzlichen Content (und machen mich sehr froh).

Inhaltlich dürfen Sie eine weitere Auslotung meines Lebens erwarten. Die Texte, die ich auf Substack bringe, sind Reflektionen, Erinnerungen, Storys und Betrachtungen.

Das Projekt fügt sich ein in eine lange Geschichte der Online-Aktivitäten als Autor. Eine Geschichte, die nicht unerheblich zur Herausarbeitung und Entwicklung meiner eigenen literarischen Stimme beigetragen hat.

Ich glaube, ich begann im Jahr 2000 damit, erste geschriebene Sachen online zu veröffentlichen. Ein konkretes Datum kann ich rückblickend leider nicht mehr benennen.

Ich fand das Internet damals total spannend. Ich sah darin viele Chancen.

Das Netz war in jenen Jahren wilder, chaotischer und aufregender als heute. Es herrschten noch eine angenehme Anarchie, viel Idealismus und eine fiebrige Aufbruchstimmung. Alles roch noch neu.

Man konnte sich ausprobieren. Und im besten Fall sein eigenes Publikum finden. Für einen jungen Schreiber wie mich waren das perfekte Voraussetzungen.

Ich schrieb online Tagebücher. Ich ließ meine Gedichte im World Wide Web treiben. Ich saß in der Provinz am Schreibtisch und schaute hinaus in die Welt.

Vor allem experimentierte ich herum. Ich hatte ja nichts zu verlieren.

Ich empfand junge Prosa und Lyrik, die im Internet erschien, als viel mutiger, radikaler und vor allem frischer als das etablierte Zeug, das die Verlage damals herausbrachten.

Ab 2003 oder 2004 veröffentlichte ich dann für eine Weile auf imloop.de, einem Ableger des von Sven Lager und Elke Naters gegründeten ampool.de.

Bei Ampool.de handelte es sich um – Zitat Tagesspiegel – »eine Art öffentliches Tagebuch der pop-assoziierten Schreiber, Journalisten und Künstler«.

Imloop verstand und versteht sich laut Eigenaussage hingegen als »offenes, selbstständiges Forum von Autoren, Schreibern und an „Netz-Literatur“ Interessierten.«

Die Postingfülle war ein mitreissender Strom. Und mir gefiel es sehr, dass meine Beiträge, die ich unter Pseudonym verfasste, ein kleiner Teil davon waren.

In den Folgejahren bloggte ich etwas vor mich hin, belebte immer mal wieder manche Online-Tagebuch-Idee, die am Ende erneut in den Tiefen des WWW versank. (Kein Verlust)

Hauptsächlich veröffentlichte ich in jener Zeit journalistische Arbeiten. Ich brachte zudem ein eigenes Online-Magazin an den Start. Dort kam leider weniger Literatur heraus, als anfangs euphorisch geplant.

Als das Web 2.0 begann, sah ich darin keine neue Chance für mein Autoren-Ich.

Um ehrlich zu sein, hielt ich es schon früh für »Perlen vor die Säue«, auf Social Media regelmäßig (Kurz)prosa oder Gedichte verfügbar zu machen.

Dort, wo wirklich jede*r ständig postet und kommentiert, sind Aufmerksamkeitsspanne und echte Wertschätzung für intellektuelle Inhalte
eher gering ausgeprägt.

Ich möchte nicht für ein paar Likes und Emoticons schreiben. Ich schreibe auch nicht, um Engagement, Traffic und Buzz zu erzeugen und Algorithmen zu füttern. Darum geht es mir nicht.

Ich möchte von denen gelesen werden, die Literatur interessiert. Dafür möchte ich mich weder unnötig verbiegen noch nach Handbuch anpassen.

Meine aufrichtige Bewunderung gilt daher allen Autor*innen, die sich auf Facebook & Co. eine treue und kluge Fanbase erarbeitet – und die durch ihre Beiträge sogar Buchdeals erhalten haben.

Musik- und Video-Content funktioniert im Web 2.0. deutlich besser. Für mich als Produzenten, Liveact und Labelbetreiber sind die sozialen Netzwerke bis heute eine unkomplizierte, günstige Option, um mein Werk und Schaffen zu bewerben und um in Kontakt mit anderen Künstler*innen und Fans zu bleiben.

Es funktioniert für mich jedoch auch heute eher selten, dort Literarisches erfolgreich zugänglich zu machen und meine Kreise zu erweitern. Ich versuche es dennoch immer mal wieder auf Instagram oder Threads.

Sie merken schon, aufgegeben habe ich das literarische Online-Schreiben nie ganz. In den letzten Jahren dachte ich häufig darüber nach, wieder irgendwo im Netz zu publizieren.

Es ist ein guter Ausgleich zu meiner Arbeit an Buchprojekten und der Smartphone-App »Der Autor«.

Es unterwirft mich einer weiteren Routine und dem Zwang, abzuliefern.

Meine neue Website basiert, Sie haben es sicher längst bemerkt, auf WordPress. In diesem Blog könnte ich also, wie schon in früheren Phasen, meine Literatur veröffentlichen.

Warum fiel die Wahl stattdessen auf Substack?

Schon seit ich Patti Smith dort abonniert habe, liebäugel ich mit der Seite. Eine Website für Autoren und Publisher, die Funktionen von Social Media bietet, aber eine andere Leserschaft als Facebook & Co erreicht, danach habe ich gesucht.

Selbstverständlich hat auch die Option, ein kostenpflichtiges Abo anbieten zu können, eine Rolle gespielt.

Abonnieren Sie mich also gerne auf Substack: